Viele Menschen sind es gewohnt, den Grund für ihre Gefühle in den Handlungen der Anderen zu sehen. Daraus resultieren unerfreuliche Gespräche, Streit und am Ende sitzen die Kontrahenten ohne Lösung da und keiner fühlt sich in seinen Gefühlen wahrgenommen. Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg geht einen anderen Weg. Sie unterscheidet zwischen Auslöser und Ursache.
Die Ursache unserer Gefühle wie liebevoll, glücklich, deprimiert, hilflos und viele andere sind in unseren Bedürfnissen nach Akzeptanz, Autonomie, Nähe, Glück und Schutz zu suchen.
Das Verhalten des Anderen ist zwar der Auslöser für diese Gefühle und weist uns auf unsere Bedürfnisse hin. Aber es sind nicht die Handlungen unseres Gegenüber, die die Gefühle auslösen sondern die nicht erfüllten Bedürfnisse, die dahinterstecken.
Die GFK unterscheidet zwischen der Wolfssprache, die sich kritisierend, interpretierend und drohend äußert und der Giraffensprache, der Sprache des Herzens, die auf die eigenen Bedürfnisse achtet, aber auch die des Gegenüber respektiert. Großer Bestandteil dieser Sprache ist das empathische Zuhören, ohne zu be- oder verurteilen.
Marshall B. Rosenberg hat vier Schritte für eine gewaltfreie Kommunikation herausgearbeitet:
„Hier liegt eine Jacke auf dem Fußboden“ statt „Hier liegt schon wieder alles rum“
Wie fühlen wir uns dabei? Was für Gefühle entstehen, tauchen auf, während wir die Jacke am Boden liegen sehen?
Warum geht es Ihnen wirklich? Denn meist verbergen sich hinter der offensichtlichen Gesprächsebene unsere vielfältigen Bedürfnisse wie Liebe, Wertschätzung, Autonomie, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit.
Die Klarheit über unsere eigenen Bedürfnisse versetzt uns in die Lage, unser Gegenüber konkret um etwas zu bitten, das auf die Erfüllung unseres Bedürfnisses gerichtet ist. Und wenn wir es schaffen, mit der Bitte unsere Gefühle und Bedürfnisse mitzuteilen, erhöhen wir die Chance, diese Bitte erfüllt zu bekommen.